Delia Derbyshire (brit.Elektronikmusikerin, 1937-2001)
+ syntjuntan, ein Synthesizerstrickprojekt in Stockholm
+
zwei neue CDs von AMM: Sounding music | Eddie Prévost:perc, John Tilbury:piano; John Butcher:sax; Ute Kanngiesser:cello; Christian Wolff: piano, bass | 5.2009 Uncovered Correspondence | John Tilbury: piano; Eddie Prévost:perc. | 5. 2010
[...] Das Tiefste und Außergewöhnlichste, was der Mensch entdeckt hat,
ist das Schweigen, und es ist auch das Einzige, woran er sich nicht halten kann. [...]
E.M. Cioran "Cahiers"
zitiert vom Cover der CD Abraum
"Kreative Pause statt dumpfen Gedudels: Eine Facebook-Initiative will zu Weihnachten mit John Cages Avantgarde-Hit die Charts stürmen." der Zeit Artikel von Rabea Weihser
Freitag 15.10.2010 ... 22:00 - 0:00
„mit klängen [...], die auch außerhalb der musik vorkommen“*:
von: Basshaters | Tony Dryer: double bass, electr.,
Jacob Felix Heule: drum set, electr. Sternschuss | live record | Anat Cohavi: reeds, Sebastian Hielken: cello, Klaus Janek: doublebass „Gilles U.“ | CD another timbre 32, 2010 | Carl Ludwig Hübsch-Christoph Schiller Duo: Tuba - Spinett „Die Sache an sich“ | CD free elephant 011, 2003 | Carl Ludwig Hübsch: Tuba solo „Aussageverweigerung/Gegendarstellung"(1981) + „Fünf Sätze für Zwei Klaviere" (1969)
CD Musica Impura | Accord, 1998 | Komposition: Mathias Spahlinger „Black Forest Myth“ (Okt. 1970) | CD Sun Ra & his Intergalactic Research Arkestra | Motor Music 1998
*„ [...] erst der sprung, sich mit klängen zu beschäftigen, die auch außerhalb der musik vorkommen,
die also nicht vorab z.b. ein tonales zentrum oder ein kadenzgefälle in sich enthalten,
erst dieser sprung konfrontiert das denken in musikalischen zusammenhängen mit dem,
was nicht zusammenhang, mit dem, was nicht musik ist“
(Mathias Spahlinger 1989, zitiert aus Peter N. Wilson: Mathias Spahlinger
„Komponisten der Gegenwart“ | Edition „Text und Kritik“).
Freitag 17.9.2010 ... 22:00 - 0:00
Studiogäste: Tamara van Buiren und Michael Maierhof
KLANG!, das Hamburger Projekt im Rahmen des Netzwerk Neue Musik
begann 2008 die Arbeit an dem Netzwerkprojekt zur Förderung
der zeitgenössischen Musik in Hamburg, „um Neues und Ungewohntes
aus dem Reich der Klänge einer breiteren Öffentlichkeit zu erschließen“
(zit.: www.klang-hamburg.de/uber-klang/)
2 Jahre nach Beginn des KLANG! Projekts wollen wir in der
Studiodiskussion die Veranstaltungsreihen und Festivals Revue passieren lassen,
das KLANG! Konzept mit Erfahrungen und Zwischenergebnissen
vergleichen und einen spekulativen Blick in die Zeit nach 2011 wagen.
Im Rahmen der Audio Poverty Konferenz intervenierte Heinz-Klaus Metzger
mit einem Vortrag zum Thema „Musikalische Autonomien".
Jorinde Reznikoff und KP Flügel [neopostdadasurrealpunkshow | 2.+ 4.Do FSK 17-19.00]
haben den Kongress beobachtet und die Rede von Heinz-Klaus Metzger für FSK aufgezeichnet (ca.30 min)
und:
Musik von Karl Heinz Stockhausen und Eduardo Spinelli.
Heinz-Klaus Metzger (6. Februar 1932 in Konstanz - 25. Oktober 2009 in Berlin)
verbrachte seine Kindheit in Konstanz und Dortmund. Nach dem vorzeitigen Abitur absolvierte er die
Meisterklasse für Klavier von Carl Seemann an der Freiburger Musikhochschule, wo er auch Dieter
Schnebel kennenlernte. Anschließend ging er nach Paris, um dort bei dem Schönberg-Schüler Max
Deutsch Komposition zu studieren. Daran schlossen sich Studien bei Rudolf Kolisch an der Städtischen
Akademie für Tonkunst in Darmstadt an. Fast von Anbeginn seiner Aktivität zog er sich auf Theorie,
Kommentar und Kritik zurück. Bei den Kranichsteiner, später den Darmstädter Ferienkursen für Neue
Musik kommt es ab 1950 zu entscheidenden Begegnungen u.a. mit Edgar Varèse, Ernst K?enek,
Theodor W. Adorno, Eduard Steuermann, Stefan Wolpe, Luigi Nono und Karlheinz Stockhausen.
Während der »heroischen Jahre« der seriellen Musik in Paris, Darmstadt und Köln wirkte er als deren
Propagator (Mitarbeiter der Schriftenfolge die Reihe, Wien, seit 1955), trat schließlich als erster
europäischer Exeget John Cages auf und wurde Wortführer der kompositorischen Anarchie (u.a. mit dem
Kölner »Manifest« von 1960 und als Redaktionsmitglied von Collage, Palermo).
In den fünfziger und sechziger Jahren lebt Metzger an wechselnden Orten in Deutschland, Frankreich,
Italien, Tunesien und der Schweiz, arbeitet zeitweise als Musikkritiker in Köln und hält Vorlesungen in
Stockholm und Krakau. Von 1965 bis 1968 berichtete er als Musikkritiker der Weltwoche in Zürich aus
ganz Europa. 1969 gründete er gemeinsam mit Rainer Riehn das Ensemble Musica Negativa, das sich bis
1992 der Aufführung radikaler Musik widmete. Von 1977 bis 2003 gaben Metzger und Riehn in der
Münchner edition text + kritik die Reihe Musik-Konzepte heraus und setzen diese Herausgebertätigkeit
jetzt, unterstützt durch die Ernst von Siemens Musikstiftung, mit der Reihe querstand. musikalische
konzepte im Verlag Stroemfeld/Roter Stern, Basel und Frankfurt am Main, fort. Für die Herausgabe der
Musik-Konzepte erhielten sie 1984 den Deutschen Kritikerpreis, der vom Verband der deutschen Kritiker
e. V. vergeben wird. Von Gary Bertini 1987 mit der Chefdramaturgie der Oper Frankfurt am Main
betraut, initiierten sie den Kompositionsauftrag für John Cages erste zwei Opern, die Europeras 1 & 2.
Im Jahre 1998 verlieh die Berliner Hochschule der Künste (die heutige Universität der Künste)
Heinz-Klaus Metzger die Würde eines Ehrendoktors der Philosophie. Im November 2004 verlieh die
Facoltà Lettere e Filosofia der Universität Palermo ihm die Ehrendoktorwürde in den »Discipline dell'Arte,
della musica e dello spettacolo«.
Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn sind die Herausgeber der vom Komponisten selbst approbierten
Kompositionen Theodor W. Adornos. Ein Buch mit gesammelten Schriften von Heinz-Klaus Metzger
erschien 1980 bei Suhrkamp: Musik wozu. Literatur zu Noten, hgg. von Rainer Riehn.
1930 geboren, studierte Günter Breuer 1947 Komposition am
Klaer'schen Konservatorium in Blankenese.
Nach seiner Abschlußarbeit: 4 Tonstücke für Flöte und Klavier, wurde das Chorwerk "Miserere" in mehreren Hamburger Kirchen aufgeführt.
Parallel dazu verlief seine Arbeit als Physiker, die ihn nach Tokyo und
1970 - 75 nach Tapei in Taiwan brachte.
Die Wiederaufnahme seiner musikalischen Aktivität begann 1985,
sie zeitigte ab 1990 Kompositionen für kammermusikalische Besetzungen:
"Isorythmica", "Ludus Inventionis" und mehrere Teile seiner "Diaphonia für zwei Klarinetten" (2000/2003) werden in der Sendung gespielt.
Wir sprechen über:
seine Motive für die Betitelung von Kompositionen wie "Kuanyin" und den "Arai-Bogen" in seinem Stück "Arai, für Violine mit Arai-Bogen und Zuspiel-CD",
musikalische Interessen und Einflüsse,
und seine Realisation der eigenen Kompositionen,
Aufführungsoptionen und das Hamburger Musikleben.
+
danach, für die Klanginseln:
ein Track aus der CD "KROM" (Hatology/Harmonia Mundi/2003)
von der vorwiegend in Wien beheimateten Gruppe "EFZEG":
Boris Hauf (Saxophon), Billy Roisz (Computer), Dieb 13 (Turntables),
Martin Siewert und Burkhard Stangl (Gitarren)
+
dazwischen:
Neues von der grassierenden Ignoranz der Hamburger Behörde für Kultur, Sport und Medien.
+
davor: der **konzertkalender für aktuelle musik** (nur zwei Konzerte in den nächsten 3 Wochen, wird " The Crossing" von Bill Viola - eine "Video/Sound/Performance-Installation " am 12.8. auf Kampnagel für etwas Abkühlung sorgen ?)
Freitag 18.6.2010 ... 22:00 - 0:00
heute:
mit 1 3 1 cd vorstellungen:
48nord "physical" - duo cd 2009
ulrich müller: e-git, electronic, comp., siegfried rössert: e+contrabass, electronic, comp.
Rolf Bader | Prof. für syst. Musikwissenschaft - Uni Hamburg
* Rolf Bader bringt neue Aufnahmen von den melismatischen Gesängen kambodschanischer Mönche mit. Wir sprechen über eine Gesangsgattung,
die so nur in Kambodscha existiert und deren Ursprünge bisher unbekannt sind.
Die stark verzierten Lieder sind Klagegesänge über Krankheiten, den Tod des
Buddha, aber auch Gebete etwa zu den Himmelsrichtungen.
Zwischen den Aufnahmen einiges über die Entstehung der Gesänge, Hintergründe
und aktuelle Themen der systematischen Musikwissenschaft.
** Ein Interview mit Goh Lee Kwang.
Er lebt als experimenteller Musiker in Kaula Lumpur, der Hauptstadt Malaysias,
bei zwei blurred edges Konzerten spielte er letzte Woche in Hamburg.
Im Interview beschreibt er die Möglichkeiten, als elektronischer Musiker
in Malaysia Konzerte zu veranstalten, wie er zu seiner Verwendung
des no-input mixers als Klangquelle kam und die
unterschiedlichen Klangumgebungen in Kuala Lumpur und um das Schloß Solitude. Dazwischen Tracks von seiner neuen Cd „Hands“ und „Non-organic bias“
von Jean - Luc Guionnet (bearbeitete Orgelaufnahmen),
beide Cds sind auf Goh Lee Kwangs Label „Herbal International“ erschienen.
*** Eine Feldaufnahme aus der näheren Umgebung. Beim Spaziergang letzten Sonntag, auf einem Deich nahe Meldorfs mischte sich an einem Schleusenhaus
ein steter Orgelklang mit den Windgeräuschen.
Fast unter dem Haus, nahe der Sielsperren war die beste Position für eine Aufnahme. Rätselhaft blieb, wodurch der Klang entsteht, Wind, der durch einige Lücken pfeift ?
Des Rätsels Lösung am Ende der Sendung.
blurred edges 2010 präsentiert zum fünften Mal alle Facetten der aktuellen Musik:
elektronische, komponierte, improvisierte Musik, soundart, Klanginstallationen,
Lectures, Dj+Remixabende, Vermittlungsprojekte und open air-Performances.
Die 43 Veranstaltungen werden von Musikerinnen und Veranstaltern organisiert,
viele internationale Musiker wurden von der agilen Hamburger Szene eingeladen.
Der Verband für aktuelle Musik Hamburg (VAMH) übernimmt
dabei die Koordination der Bewerbungen, Organisation und Pressearbeit.
Die Musikprojekte werden in 19 über die Stadt verteilten Spielstätten stattfinden.
+ einem Feature über Alvin Curran (usa/it), mit Musik von seiner
Compilation CD Lost Marbles (2004 / Tzadik).
- Alvin Curran ist Improvisator und Komponist,
ein Pionier der elektronischen Livemusik, 1966 mitbegründete er die Gruppe Musica
Elettronica Viva in Rom, er komponiert Kammermusik, groß angelegte Musikspektakel im
öffentlichen Raum, Radio-Kunst und wird am ersten Tag des blurred edges Festivals in
Hamburg mit dem Soloprogramm „endangered species“ auftreten.
Alvin Curran kommt auf Einladung von Nikolaus Gerszewski nach Hamburg, in einem
Konzert mit dem Ensemble Resonanz werden am 2. Mai Kompositionen
von Georges Aperghis, Alvin Curran und Nikolaus Gerszewski aufgeführt.
+ einem Blick auf: das blurred edges Festival | 15 Tage aktuelle Musik in Hamburg präsentiert vom 1. - 15. Mai 2010 alle Facetten der aktuellen Musik:
komponierte, improvisierte, elektronische Musik, soundart, Klanginstallationen,
lectures, Vermittlungsprojekte und open air-Performances*.
Die 41 Veranstaltungen in 19 über die ganze Stadt verteilten Spielstätten werden von den Musikerinnen und Veranstaltern selbst kuratiert,
viele internationale Musiker wurden von der agilen Hamburger Szene eingeladen.
- ein Feature über KLANK.
Das Quartett aus Bremen improvisiert mit 'Sachen‘, mit der gleichen Verve
mit Instrumenten und, wenn möglich, mit Raumeinrichtungen.
KLANK | Reinhart Hammerschmidt - Kontrabass, Sachen
Christoph Ogiermann Violine, Stimme,
Sachen, Tim Schomacker Alltagsperkussion, Stimme, Sachen,
Hainer Wörmann elektrische Gitarre,
Sachen | spielt am 24.2. ab 21.30 in der Hörbar
Vor und nach der Studiomusik werden Cds von Tim Hodgkinson eingespielt
(-Henry Cow, The Work, Ossatura, Konk Pack, Soloalben u.a.), und
wir sprechen über musikalische Anregungen, Sensationen, ältere und neue Projekte.
Tim Hodgkinson, (GB) (clar., table-git.) ist seit Anfang Januar als Stipendiat in Hamburg, bei zwei Konzerte spielte er in den letzten Tagen in der Hörbar und im Kunstraum Linda.
Für das Konzert mit dem TonArt-Ensemble am 24.1. in der Christianskirche in Hamburg-Ottensen probt er zu Zeit mit: Robert Klammer - prep. zither, elektr. rec.player, synth., Nicola Kruse - viol., Heiner Metzger - soundtable, Helmuth Neumann - trumpet, Thomas Österheld -bassclar., Krischa Weber
- cello, John Eckhardt - contrabass, Gunnar Lettow - e-bass, electr., Jörg Hufschmidt (Hannover) - aeolianharp, electr.