Leere Serie / 3.10. - 6.12.2007 / Blinzelbar / Große Bergstraße 158

Do 22.11.07 / 29.11.07 / 20:00

Arbeitsgruppe des Kunstvereins in Hamburg / Leerstellen der Macht I / II:

Mitglieder der AG / Neue Satzung des Kunstvereins in Hamburg - Diskussion

mit Rahel Puffert, Heiner Metzger, Judith Haman, Claudia Reiche, Michel Chevalier, Helene von Oldenburg, Jokinen, Elke Suhr, Nana Petzet u.a.

Vorgestellt wird der Entwurf einer Satzung für einen anders strukturierten und anders arbeitenden Kunstverein, denn der Arbeitsgruppe erscheinen Verbesserungen wünschenswert. Selbst gegebene Zielvorstellung für diesen Neuentwurf ist Vereinbarkeit mit dem Vereinsrecht, und zwar bei grundsätzlich geändertem Verfahren zur Erarbeitung des Programms. Das Augenmerk liegt dabei auf der Realisierung demokratischer Mitsprache, also auf Vielstimmigkeit und Aktivität, statt rezeptiver Teilnahme.

Die Arbeitsgruppe möchte verhindern, dass das Panorama des aktuellen Kunstmarkts mit dem verwechselt wird, was Kunst ist und sein kann. Bekanntlich kann ein Vermarktungssystem potentiell jegliche Bildlichkeit mit der Aura von Luxuswaren versehen und zum kulturell maßgeblichen Spiegel einer Zeit deklarieren. Was geschieht, wenn diese repräsentative Anmaßung in Frage gestellt wird?

Es geht um eine strukturelle Intervention. Die neue Satzung des Kunstvereins kann dazu in Hamburg organisatorische Möglichkeiten schaffen. Es soll statt einer repräsentativen künstlerischen Leitung durch Direktoren oder ein Direktorium das Programm direkt durch Arbeitsgruppen aus den Reihen der Mitgliedschaft gestaltet werden. Diese haben so die Möglichkeit Ausstellungen und andere Formen der Auseinandersetzung darüber zu entwickeln, was Kunst ist und sein kann - und so das Kunstverständnis erweitern. Die Arbeitsgruppe interessiert sich darum für den großen Bereich des Unterrepräsentierten und Nicht-Repräsentierten in der gegenwärtigen Kunst. Dieser Bereich hat eine größere Chance zur Darstellung und Diskussion zu gelangen, wenn die Gestaltung des Programms in der Verantwortung Vieler liegt, die gleichberechtigt und unabhängig sind, statt in den Händen Weniger, deren Berufsbild zu einem kompatiblen Profil neigt, einem Spiel mit wenigen möglichen Spielzügen.

Die Entwurfsarbeit an der neuen Satzung ist noch nicht abgeschlossen und sucht die Diskussion und Kritik, um noch Elemente zu ändern und Neues aufzunehmen.


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